Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?
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Autor: ulfWohnort: Saarland BeitragVerfasst am: 28-09-2007, 19:12    Titel: Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?

Hallo,

akte zeigt z.B. für die Batterie meines Polos eine (wärmeisolierende) Schutzhülle, die aber ab Werk fehlte, wie mir zu spät auffiel.

Auch der ALH-Ibiza meiner besseren Hälfte kam ab Werk ohne solch eine Schutzhülle.
Seat-akte weist die Hülle nur für Benziner mit Klima in warmen Klimazonen aus.
In VW-akte für den Polo stehen keine Einschränkungen, aber z.B. beim G4 ist sie offenbar auch nur für Benziner vorgesehen.

Kann man daher annehmen, daß die Hülle hauptsächlich gegen Wasserverlust durch zu hohe Temperaturen im Motorraum schützen soll, aber im Winter keinen / kaum Nutzen durch geringeres nächtliches Auskühlen = höherer Kaltstartstrom hat?

13 Euronen pro Hülle = 26 E für beide Wagen sind auch "etwas mehr als gar nichts", was ich nicht für etwas nutzloses ausgeben möchte.
Oder kennt jemand billige säurefeste Materialien, mit denen man die Batterie ähnlich gut isolieren kann wie mit der OEM-Hülle?

EDIT
Beim G5 ist die Hülle auch für Dieselmotoren vorgesehen icon_eek.gif icon_eek.gif

Autor: Jochen_145 BeitragVerfasst am: 28-09-2007, 19:26    Titel: Re: Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?

Kann man daher annehmen, daß die Hülle hauptsächlich gegen Wasserverlust durch zu hohe Temperaturen im Motorraum schützen soll, aber im Winter keinen / kaum Nutzen durch geringeres nächtliches Auskühlen = höherer Kaltstartstrom hat?


Ja, sie soll gegen zu hohe Temperaturen schützen.
Aber nicht allein wegen des Wasserverlustest, sondern um die Lebensdauer der Batterie auf ein erträgliches Nevau zu steigern.

Hintergrund:
eine Blei-Batterie ist eigentlich nur für Umgebungstemperaturen bis dauerhaft 65°C ausgelegt. Wird sie in höher temperierten Umgebungen betrieben, sinkt ihre Lebeserwartung.

Da in moderen Motorräumen 65°C schon fast kalt ist, muss man die Batterie schützen.

Ein Grund mehr, warum bei Leistungsstarken Motoren die Batterie immer häufiger in den Kofferraum wandert

Gruss Jochen

Autor: ulfWohnort: Saarland BeitragVerfasst am: 28-09-2007, 19:39    Titel: Re: Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?

Jochen_145 hat folgendes geschrieben:
Da in moderen Motorräumen 65°C schon fast kalt ist, muss man die Batterie schützen.

icon_idea.gif Ah ja: deswegen hat der G5 (gaaanz moderner Motorraum) auch mit "kalten" Dieselmotoren die Batteriehülle.

Demnach sollte ich mir für den Polo besser noch so ein Ding nachkaufen, wenn akte keine Beschränkung auf Benziner oder warme Länder hergibt?

Autor: Jochen_145 BeitragVerfasst am: 28-09-2007, 20:22    Titel: Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?

Hallo Ulf,

ein Fehler ist es nicht.
Wobei bei deinem leichten Fahrzeug die nach UTM erwarten Temperaturen wohl nicht erreicht werden.
Erst wenn du versucht mit vollbeladenen Anhänger die Pässe hoch zu robben wird es interessant.

Wie lange hält deine Batterie bis jetzt, bzw wie alt ist sie ?

Gruss Jochen

Autor: ulfWohnort: Saarland BeitragVerfasst am: 29-09-2007, 10:23    Titel: Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?

Jochen_145 hat folgendes geschrieben:
Erst wenn du versucht mit vollbeladenen Anhänger die Pässe hoch zu robben wird es interessant.

Hi Jochen,

in diese Verlegenheit werde ich schon mangels AHK erstmal nicht kommen icon_cool.gif

Zitat:
Wie lange hält deine Batterie bis jetzt, bzw wie alt ist sie ?

Varta-Werksausstattung von Feb. 2004 (EZ).

Beim Ibiza 6K ist auch noch Werksausstattung (Tudor) von März 01 drin, aber da zeigen unübersehbare Säuredichteunterschiede selbst nach einer Knallvoll-Ladung, daß sie ihre besten Tage hinter sich hat.
Noch orgelt der Anlasser fröhlich, aber meine Hand will ich nicht mehr ins Feuer legen, daß Christel mit dem Ding ohne Probs auch durch den nächsten Winter kommt.

Autor: Jochen_145 BeitragVerfasst am: 29-09-2007, 12:28    Titel: Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?

Hallo Ulf,

wenn du die Batterie sein 2001 verbaut hast, wird sie keinerlei thermische Probleme haben.

Dieser Schutz wurde einsetzt, damit die Batterie zumindest die Garantie-Zeit überlebt und erst nach 3 Jahren den Geist auf gibt...

Somit ist der Thermoschutz ein nettes Feature, was aber in deinem Fall wohl unnütz ist

Gruss Jochen

Autor: ulfWohnort: Saarland BeitragVerfasst am: 29-09-2007, 13:09    Titel: Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?

Jochen_145 hat folgendes geschrieben:
Dieser Schutz wurde einsetzt, damit die Batterie zumindest die Garantie-Zeit überlebt und erst nach 3 Jahren den Geist auf gibt...

Somit ist der Thermoschutz ein nettes Feature, was aber in deinem Fall wohl unnütz

Ja, mein Polo ist inzwischen auch gute 3 1/2 Jahre alt, und seine Batterie ist laut Säuredichtemessung noch gut fit.

Na ja mal sehen . . . ich habe noch jede Menge Aluklebeband aus der Installation von Heizrohr-Isolierungen übrig.
Davon werde ich trotzdem etwas an die Außenseiten des schwarzen(!) Batteriekastens kleben, die starken Wärmestrahlungsquellen zugewandt sind - in der Hoffnung, daß dann zumindest die Aufheizung durch IR-Strahlung reduziert / verzögert wird . . .

EDIT
Habe die Wirkung grade mal mit einer Infrarot-Gesundheitslampe und meinem oberen "Batterie-Zierdeckel" probiert, den ich halb mit der Folie bezogen habe.
Die Lampe aus ca. 30 cm Entfernung auf den Deckel strahen lassen, und nach ca. 2 Minuten Fühlprobe an der Innenseite des Deckels: wo noch kein Alu drüber ist - >AUTSCH, unter dem Alu nur minimal angewärmt.
Das ist also schon mal eine hochwirksame Wärmebremse gegen Strahlung von der Motorhaube runter zur Batterie, wenn die Sonne auf die Motorhaube knallt icon_smile.gif

Autor: heizfossWohnort: süddeuschland BeitragVerfasst am: 05-10-2007, 0:10    Titel: Batterielebensdauer erhöhen mit einpacken

Hallo Schrauber,

das Einpacken der Batterie erhöht auf jeden Fall die Lebensdauer derselben.
Dabei ist nicht nur wie bereits genannt der Arbeitstemperaturbereich interessant (also z.B. Überschreiten der 65°C oder Unterschreiten von tiefen Minustemps) sondern insbesondere das Vermeiden von Temperaturgradienten innerhalb der Batterie - also Zelle 1 (nah am Motor) viel heisser als Zelle6 (weit entfernt vom Motor).
Batterien halten am längsten wenn immer gleichmässig über alle Zellen temperiert und wenig Temperaturdeltas.
Was die Lebensdauer auch rapide herabsetzt sind Verbraucher mit Stromgradienten die oberhalb dem liegen was die Lichtmaschine "dynamisch" bereistellen kann (z.B. Amplifier). Dann taucht das Bordnetz bei jedem Bassschlag in die Batterie ein => viele Entladezyklen...

Also Einpacken und Amps mit PowerCaps puffern hilft.

P.S. meine Mopedbatterie (ZXR750) die immer in Garage (Sommer) und Keller (Winter) stand hielt 14Jahre.....

icon_smile.gif heizfoss

Autor: ulfWohnort: Saarland BeitragVerfasst am: 05-10-2007, 10:01    Titel: Re: Batterielebensdauer erhöhen mit einpacken

heizfoss hat folgendes geschrieben:
Batterien halten am längsten wenn immer gleichmässig über alle Zellen temperiert und wenig Temperaturdeltas.

Ah ja: demnach verkürzt auch "nur" regelmäßiges winterliches tief-Auskühlen die Lebensdauer, selbst wenn die Batterie in einem großen Motorraum nie über 65°C erwärmt wird?
Dann wäre ja eine wärmeverlust-reduzierende Batteriehülle in jedem Fall eine sinnvolle Investition.

OT, weil interessant:
Zitat:
Was die Lebensdauer auch rapide herabsetzt sind Verbraucher mit Stromgradienten die oberhalb dem liegen was die Lichtmaschine "dynamisch" bereistellen kann (z.B. Amplifier). Dann taucht das Bordnetz bei jedem Bassschlag in die Batterie ein => viele Entladezyklen...
. . . Amps mit PowerCaps puffern hilft.

Hm . . . sagen wir z.B. mal, die Batterie wird alle halbe Sekunde für 0,1 sec mit einem mittleren Strom von 15 Ampere an der Mucke beteiligt. Dabei büßt sie jeweils 1,5 As ein, das sind nur rund 0,0007% der Nennkapazität einer 60Ah-Batterie, die bis zum nächsten Bassschlag wieder nachgeladen werden.
Klar ergibt das bei 30 Minuten Disco rund 3600 Entlade-Lade-Zyklen, aber eben nur "mikroskopisch kleine" -> sind die auch so schädlich?

Autor: RogerWohnort: Rodgau BeitragVerfasst am: 05-10-2007, 11:34    Titel: Re: Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?

Jochen_145 hat folgendes geschrieben:
Hintergrund:
eine Blei-Batterie ist eigentlich nur für Umgebungstemperaturen bis dauerhaft 65°C ausgelegt.


Hallo Jochen,

woher stammt diese Zahl ?
Nach meiner Info ist für Bleibatterien alles > 20 Grad bereits lebensdauerverringernd.

Ulf hat folgendes geschrieben:
Klar ergibt das bei 30 Minuten Disco rund 3600 Entlade-Lade-Zyklen, aber eben nur "mikroskopisch kleine" -> sind die auch so schädlich?


Gemäß Eurobat ist die Glättung der Ladespannung festgelegt, d.h. die max. Restwelligkeit durch überlagerte Wechselspannungsanteile. Im Umkehrschluss bringen Transienten der Endstufe die Ladespannung noch erheblich stärker zum Einbrechen als die zulässigen paar mV Restwelligkeit. Gut wird das Gewummer also für die Batterielebensdauer eher nicht sein ...

Autor: ulfWohnort: Saarland BeitragVerfasst am: 05-10-2007, 12:16    Titel: Re: Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?

Roger hat folgendes geschrieben:
Gemäß Eurobat ist die Glättung der Ladespannung festgelegt, d.h. die max. Restwelligkeit durch überlagerte Wechselspannungsanteile. Im Umkehrschluss bringen Transienten der Endstufe die Ladespannung noch erheblich stärker zum Einbrechen als die zulässigen paar mV Restwelligkeit. Gut wird das Gewummer also für die Batterielebensdauer eher nicht sein ...

Hm, während der Bassschläge kann man ja gar nicht mehr von Ladespannung sprechen, solange die Batterie das Bordnetz stützt.

Wenn aber die Ladespannung z.B. zwischen 14,2 und 14,4 V schwankt, müßte die Batterie noch ständig geladen werden: zwar mit wechselnden Stromstärken, aber ohne Richtungsumkehr = Entladung. Ist das auch schon schädlich, sobald die Restwelligkeit gem. Eurobat überschritten wird?

Autor: Jochen_145 BeitragVerfasst am: 05-10-2007, 12:25    Titel: Re: Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?

woher stammt diese Zahl ?
Nach meiner Info ist für Bleibatterien alles > 20 Grad bereits lebensdauerverringernd.

Hallo Roger,

ich glaube gern, dass deine Zahl stimmt.
Die mir bekannte Temperatur ist die Grenze, bei der die Lebensdauer unter der für die Kulanz und Garantie revelevante Zeitspanne fällt.

Diese Zahl ist die deffinierte Grenze eines OEMs.
Bei einem Zulieferer, der sich mit Batteriemanagement beschäftigt, wurde diese Zahl ebenfalls genannt.

Genauner leider ..psst ! icon_wink.gif

Gruss Jochen

Autor: RogerWohnort: Rodgau BeitragVerfasst am: 05-10-2007, 13:09    Titel: Re: Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?

ulf hat folgendes geschrieben:
Ist das auch schon schädlich, sobald die Restwelligkeit gem. Eurobat überschritten wird?

Ich gehe davon aus, denn das, was die Batterie sieht, ist dann ähnlich einer schlecht geglätteten Sinusspannung mit sehr geringer Frequenz.

Ich zitiere mal sinngemäß aus dem Leitfaden:

Der Erhaltungsladespannung Überlagerter Wechselstrom sorgt für eine Verringerung der Gebrauchsdauer.
Im Dauerbetrieb bei 5-100% Last soll die Restwelligkeit < +/- 1% bleiben. Spitzen und wellenförmige Überlagerungen bis +/- 2,5% Spitze-Spitze sind zulässig.
Unter keinen Umständen darf sich der durch die Batterie fließende Strom im Bereitschafts-Parallelbetrieb in Entladerichtung umkehren.


@Jochen:

Aha icon_smile.gif, allerdings sind das auch nur temporäre Spitzen. Bei Dauertemperaturen in dieser Höhe wäre IMHO nach wenigen Bertriebswochen bis max. -monaten Schluss mit Lustig.

Autor: ulfWohnort: Saarland BeitragVerfasst am: 05-10-2007, 16:04    Titel: Re: Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?

Roger hat folgendes geschrieben:
Der Erhaltungsladespannung Überlagerter Wechselstrom sorgt für eine Verringerung der Gebrauchsdauer. Im Dauerbetrieb bei 5-100% Last soll die Restwelligkeit < +/- 1% bleiben.

Ähm . . . wie ist denn hier das Wort "Last" zu verstehen, wenn es primär um das Laden der Batterie geht? icon_eek.gif

Autor: RogerWohnort: Rodgau BeitragVerfasst am: 05-10-2007, 16:47    Titel: Re: Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?

ulf hat folgendes geschrieben:
Roger hat folgendes geschrieben:
Der Erhaltungsladespannung Überlagerter Wechselstrom sorgt für eine Verringerung der Gebrauchsdauer. Im Dauerbetrieb bei 5-100% Last soll die Restwelligkeit < +/- 1% bleiben.

Ähm . . . wie ist denn hier das Wort "Last" zu verstehen, wenn es primär um das Laden der Batterie geht? icon_eek.gif

Das bezieht sich offensichtlich auf die Last des Ladereglers.

Autor: ulfWohnort: Saarland BeitragVerfasst am: 06-10-2007, 14:33    Titel: Re: Batteriehülle: Kosten vs. Nutzen?

Roger hat folgendes geschrieben:
Das bezieht sich offensichtlich auf die Last des Ladereglers.

Oha *andiestirnklatsch* icon_redface.gif
Ja ja, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht . . .

Meine PN von heute morgen kannst Du übrigens auch vergessen, ich hatte den fraglichen Thread mit diesem hier verwechselt.

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